Sommerkrimi im Palast

Am 27.6.2013 also am zweiten Ferientag trafen sich interessierte Kinder und das Kindergottesteam mit Verstärkung von Birgit Sander aus der katholischen Gemeinde in unserer Kirche , um vier Kriminalfälle aus dem ersten Buch Samuel zu lösen.

Gegen 17.00 Uhr trafen die Kinder ein. Zuerst wurde der Schlafplatz auf der Orgelempore eingerichtet. Eine Band, die für eine Trauung am Samstag in der Kirche geübt hatte, begleitete unser erstes Lied, sodass gleich eine gute Stimmung aufkam.

Kennenlernspiele halfen uns dabei, alle Namen zu merken und ein wenig voneinander zu erfahren. Danach erfolgte die Ausstattung zum Kommissar bzw zur Kommissarin mit Ausweis, Lupe, Notizbuch, Stift und diversen Verkleidungsgegenständen. Und nun ging es  auch schon an die Lösung des ersten Falls. Verdächtige Gegenstände mussten in der Kirche aufgespürt werden und mit einem Bodenbild in Zusammenhang gebracht werden. Die Kommissare und Kommissarinnen kamen mit ihren Ermittlungen der Geschichte „Sauls Eifersucht auf David“ sehr nahe. Nur mit Gottes Hilfe  überlebte David den Mordversuch des kranken und eifersüchtigen Königs Saul.

Im Pfarrsaal wurde feierlich der Tisch gedeckt und gemeinsam das Abendbrot gegessen. Leider war das Wetter so schlecht, dass wir nicht im Pfarrgarten spielen konnten, aber im Pfarrsaal hatten wir auch viel Spaß.

Die Beweise für den zweiten Fall mussten in der katholischen Kirche gesucht werden. Michal, Davids Frau, rettete David das Leben und legte mit einer Tonpuppe und einem Ziegenfell eine falsche Fährte für Sauls Soldaten, die David ermorden sollten.

Sauls dritter Mordversuch misslang, weil David Hilfe von seinem besten Freund Jonathan bekam. Um diesen Fall zu lösen, musste mit einer Caesar-Scheibe eine verschlüsselte Botschaft entschlüsselt werden. Keine leichte Aufgabe, aber den versierten Kriminalisten gelang es doch. Wir haben noch darüber nachgedacht, wie wichtig es ist, einen guten Freund zu haben und wie schwer es manchmal ist, ein guter Freund zu sein.

Mittlerweile war es fast dunkel geworden und die Kinder freuten sich auf ihren Schlafsack. So verschoben wir den vierten Fall auf den nächsten Morgen, der gleich nach dem Frühstück gelöst wurde.

Saul war mit 3000 Soldaten losgezogen, um David zu finden. Er hatte die feste Absicht, David zu töten. Die Soldaten legten eine Pause ein und König Saul ging ganz allein geradewegs  zu der Höhle, in der David sich mit einigen Kameraden versteckt hatte. Das war die Gelegenheit für David, seinen Feind zu töten. Aber David wollte nicht gegen Gottes Gesetz verstoßen. Diese spannende Szene wurde den Kindern von Sonja Bulla, Andrea Maiwald, Frauke Lange und Birgit Sander vorgespielt. Die Kinder erkannten schnell, dass David so großherzig sein konnte, weil er Gott vertraute und unter seinem besonderen Schutz stand. Der Psalm 23, ein Psalm Davids, den wir nach jedem „Fall“ gemeinsam gebetet haben, zeigte uns sehr deutlich, dass David sich dieser besonderen Begleitung bewusst war.

Mit einer gemeinsamen Andacht, an der die Eltern der beteiligten Kinder teilnahmen, endete die Kriminacht.

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Übernachtung in der Kirche muss das denn sein? Diese Frage habe ich schon mehrfach gehört. Vielleicht steht  hinter dieser Frage, die Befürchtung, dass dem Kirchengebäude, diesem heiligen Raum nicht mit dem nötigen Respekt begegnet wird.

Kirche als Abenteuerspielplatz? – Ganz sicher nicht! Wohl aber als Erlebnisraum.

Die Kinder und auch wir Erwachsenen haben bei dieser Aktion den Kirchenraum als etwas ganz Besonderes wahrgenommen. Es hat uns sehr berührt, die Abend- und die Morgendämmerung hier in aller Stille, nur unterbrochen von den Glockenschlägen der Uhr zu erleben. Mir fallen noch Helle und Henrik ein, die auf dem Boden liegend das Deckenbild im Altarraum betrachten. „Mein Stern ist der, der am nächsten bei Jesus ist.“ Es gibt noch viele kleine Momente, die deutlich machen, dass die Kinder den Raum, die Geschichten und auch die gemeinsamen Gebete und Lieder sehr intensiv aufgenommen haben.

Wolfgang Longardt, ein Religionspädagoge, der dem Kindergottesdienst und dem Religionsunterricht wichtige Impulse gegeben hat, sagte auf einer Fortbildungsveranstaltung: „Sie müssen mit den biblischen Geschichten gegen eine Vielzahl von spannenden Geschichten mit tollen technischen Effekten im Fernsehen ankommen. Die Kinder müssen spüren, dass Ihnen die Geschichten etwas bedeuten. Sie müssen sie kostbar machen.“ Ich denke, in unserer Kriminacht ist uns das gelungen. Die gute Zusammenarbeit der Kommissare und Kommissarinnen, das Engagement der Mitarbeiterinnen, die besondere Zeit und ganz gewiss auch der besondere Ort haben dazu beigetragen.

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